- Konzertveranstaltung
02.11.25 ab 17:00 Uhr
Die Weise von Liebe und Tod
Chormusik von Viktor Ullmann, Leoš Janáček, Ernst Krenek und Burkhard Kinzler
Die Menschen trösten und stärken – das kann Musik. Das Collegium Vocale rückt dieses Anliegen in den Mittelpunkt seines Herbstprogramms mit Chormusik des 20. und 21. Jahrhunderts. Das eingängig-populäre «Otčenaš» (Vaterunser) von Leoš Janáček streicht die sozialen Verheissungen des wichtigsten Gebets der Christenheit heraus. Ernst Krenek vertont ein Gedicht von Matthias Claudius über den Tod eines geliebten Menschen: «Tröstung». Burkhard Kinzler folgt in «Totengebet» nach Versen des jüdisch- tschechischen Lyrikers Georg Kafka einem ähnlichen Gedanken. Wie Georg Kafka war auch Viktor Ullmann 1942–1944 im Lager Theresienstadt inhaftiert. Sein letztes Werk «Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke» verarbeitet 12 Szenen aus Rainer Maria Rilkes grossem Prosagedicht. Ursprünglich für Sprecher und kleines Instrumentalensemble oder Klavier geschrieben, hat der Frankfurter Komponist Gerhard Müller-Hornbach anlässlich des 20-jährigen Jubiläums
unseres Chores eine Fassung für Sprecherin, Chor und Instrumentalensemble arrangiert, die nun erstmals zu hören sein wird. Und dies in Luzern an einem nachdenklich machenden Ort, sind doch die Wände der Franziskaner kirche mit erbeuteten Fahnen aus verschiedenen Kriegen bemalt. Ullmann selbst hat im Ersten Weltkrieg leidvolle Erfahrungen als Frontsoldat machen müssen, und der Cornet Christoph Rilke ist ein Fahnenträger.
Am 2. November um 16 Uhr wird der Kirchenhistoriker Prof. em. Dr. Markus Ries mit einem Vortrag in die Fahnenfresken der Luzerner Franziskanerkirche einführen.
Anne-Catherine Knöchelmann | Sprecherin
Instrumentalensemble
Collegium Vocale zu Franziskanern Luzern
Ulrike Grosch | Leitung
Vorverkauf: collegiumvocale.ch