gottfeiern
Spirituelle Texte und Anregungen
Seelennahrung durch Texte, die uns aufgefallen sind und die uns berührt haben.
Wenn auch Sie etwas entdeckt haben, teilen Sie es gern mit uns.
VATER UNSER
Sage nie VATER,
wenn du dich nicht wie ein Sohn oder wie eine Tochter benimmst.
Sage nie UNSER,
wenn du in deiner Selbstsucht gefangen bist.
Sage nie IM HIMMEL,
wenn du nur an das Irdische denkst.
Sage nie DEIN NAME WERDE GEHEILIGT,
wenn du nur an deine eigene Ehre denkst.
Sage nie DEIN REICH KOMME,
wenn du dabei an materiellen Erfolg denkst.
Sage nie DEIN WILLE GESCHEHE,
wenn du ihn ablehnst, weil er dir missfällt.
Sage nie GIB UNS HEUTE UNSER TÄGLICHES BROT,
wenn du dich nicht um die Notleidenden kümmerst.
Sage nie VERGIB UNS UNSERE SCHULD,
wenn du Rache gegen deine Mitmenschen hegst.
Sage nie FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG;
wenn du dich ihr selbst aussetzt.
Sage nie VERSCHONE UNS VOR DEM BÖSEN,
wenn du dich nicht konsequent für das Gute einsetzt.
Sage nie AMEN,
wenn du die Worte des VATER UNSER nicht ernst nimmst.
(Quelle: Fuldaer Walldürn-Wallfahrt)
www.christoph-kreitmeir.de
Auf der anderen Seite des Weges
Der Tod ist nicht das, was er scheint.
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich. Ihr seid ihr.
Das was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, der ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht nie eine andere Redeweise.
Seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich, damit mein Name im Hause ausgesprochen wird, so wie es immer war.
Ohne besondere Bedeutung, ohne Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein?
Nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg.
Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges
Wir bitten nicht um Wunder
Wir bitten nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um Kraft für den Alltag.
Lehre uns die Kunst der kleinen Schritte.
Mache uns findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig unserer Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen wir betroffen sind.
Mache uns griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke uns das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.
Lass uns erkennen, dass Träume nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf uns, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.
Bewahre uns vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen.
Schenke uns die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.
Erinnere uns daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.
Schicke uns im rechten Augenblick jemanden, der den Mut hat, uns die Wahrheit zu sagen.
Wir möchten dich und unsere Mitmenschen immer aussprechen lassen. Die Wahrheit sagt man sich nicht selbst. Sie wird einem gesagt.
Du weißt, wie sehr wir der Liebe bedürfen. Gib, dass wir diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschäft des Lebens gewachsen sind.
Verleihe uns die nötige Fantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte mit oder ohne Worte an der richtigen Stelle abzugeben.
Mache aus uns Menschen, die einem Schiff mit Tiefgang gleichen, um auch die zu erreichen, die unten sind.
Bewahre uns vor der Angst, wir könnten das Leben versäumen.
Gib uns nicht, was wir uns wünschen, Herr, sondern was wir brauchen!
Amen.
Antoine de Saint-Exupéry zugeschrieben